Die Zielscheibe – Die Herstellung

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Natürlich sollte jeder Bogenschütze seine Fähigkeiten und Fertigkeiten weiter ausbauen und vervollkommnen. Damit er seine Treffergenauigkeit zu jeder Jahreszeit und recht schnell trainieren kann, braucht er möglichst ein Ziel. Hierbei gibt es unzählige Formen, Materialien und Ausstattungen. Man bedenke dabei  die sehr realen 3D-Ziele in Tierform oder die robusten Hartschaumziele oder auch die gute, alte Strohscheibe auf dem Gestell. Ich habe mir eine Variante ausgesucht die ca. 5-7 kg wiegt, sehr transportabel, leicht herzustellen ist und obendrein noch stylisch aussieht. Dabei bleiben die Beschaffungskosten absolut im Rahmen. Was ist dafür zu tun? Ganz einfach.

Als erstes sucht ihr euch alte Textilien. Idealer Weise haben Sie die Größe von T-Shirts, Hemden, Hosen, Handtüchern, Jacken oder ähnlichen. Sollten die Stücke größer sein, kann man sie mit einem passendem Werkzeug auf die gewünschte Größe zerkleinern. Wenn ihr schon beim Zerschneiden dabei seid, entfernt auch gleich alles, was nicht Textil ist an den Sachen, wie z.B. Reißverschlüsse, Knöpfe oder Nieten. Sie könnten euren Pfeil später evtl. beschädigen.

Als nächstes habt ihr die Qual der Wahl. Sucht euch den passenden Behälter in Form eines Mörtelkübels. Diese Teile gibt es im Baumarkt oder auch anderen Ramschläden. Die Form ist hierbei euch überlassen. Die Teile gibt es in 60l, 90l und noch größer. Dann könnt ihr zwischen Rund oder Eckig wählen. Dem Anwendungszweck stehen da viele Wege offen. Ich habe mich für die runde 90l Variante entschieden, weil sie groß genug ist auch auf größere Entfernungen benutzt zu werden und außerdem passt sie perfekt zum Transport in den Kofferraum meines Autos.

Des Weiteren wird noch ein Stück etwas stärkere Pappe verwendet, die später die Einschläge der Pfeile aufnimmt.

Die Frischhalte wird benötigt, um das gesamte Konstrukt am Ende zusammenzuhalten.

Kommen wir zur Herstellung:

Als erstes würde ich vorschlagen, den leeren Mörtelkübel mit der Öffnung auf die Pappe zu legen. Kennzeichnet euch den äußeren Umfang des Kübels auf der Pappe mit einem Stift. Schneidet nun das Stück Pappe aus und legt es bei Seite, das brauchen wir später. Füllt nun den Mörtelkübel mit den alten zerknüllten Textilien soweit, dass er oben deutlich übervoll ist. Legt nun die Pappe oben drauf. Sie sollte mindestens 10cm vom Kübelrand überstehen. Nun drückt am besten mit einer weiteren Person den Pappdeckel auf den Kübelrand und füllt gegebenenfalls noch Hohlräume auf. Jetzt braucht Ihr die Frischhaltefolie. Wickelt diese einfach an der Pappe beginnend nach unten zum Kübelboden und die andere Seite wieder rauf. Achtung: Gesamte Wanne mit der Folie umwickeln und die Folie mit maximal möglicher Spannung anwenden! Achtet dabei darauf, dass ihr bei den Wicklungen immer überlappend arbeitet. So ergibt sich an allen Stellen der Zielscheibe die gleiche Foliendicke. Wenn ihr denkt es reicht, macht noch 3 Extrawicklungen rum. Letztendlich befestigt ihr einfach die Papierzielscheiben auf der Seite mit der Pappe. Fixiert wird das Ganze mit Tesafilm oder anderem Klebeband. Fertig zum Einsatz.

Nach einigen Schüssen ist logischerweise die Mitte stärker perforiert als der Rand. Dies ist aber kein Problem. Entfernt die Zielscheibe und wickelt einfach einige Lagen Folie drüber. Scheibe wieder drauf. Fertig. Sollte die Scheibe nach einem harten Einsatz stärker beansprucht sein einfach die Folie komplett entfernen, die Textilien neu aufschütteln, eventuell nachfüllen, die Pappe erneuern und ersetzten und zum Schluss wieder neue Folie rum. Eine neue Scheibe bereit zum nächsten Einsatz.

Vorteile dieser Scheibe?

  • Sie ist bis zu einem gewissen Grad wasserdicht auf Grund der dicht gewickelten Folie
  • äußert transportabel durch die noch nutzbaren Griffe am Mörtelkübel
  • sehr schnelles Auf- und Umbauen der Schießentfernungen möglich auf Grund geringen Gewichts möglich
  • sehr lange Haltbarkeit und Standzeit durch Auswahl sehr Robuster Materialien
  • flexibel im Aufbau, man kann traditionell horizontal schießen oder auch vertikal nach unten, ja nach dem wie man den Kübel aufstellt.
  • Einfacher Aufbau der Scheibe ermöglich schnelles Wechseln von Verschleißteilen

Nachteil dieser Scheibe:

  • zum Anbringen des Zielscheibenpapiers ist vorrangig nur Klebeband verwendbar. Scheibennägel nur bedingt geeignet

 

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